Editorial

Die Idee für das KulturArchiv-Ruhr ist alt und erwuchs im Zuge der Bewerbung des Ruhrgebiets als Kulturhauptstadt Europas 2010 aus der Idee für ein Kulturlabor für interkulturelle Netzwerkbildung etwa 2008 in Synthese mit den Erfahrungen, die Kulturaktive in Organisation, Politik und Verwaltung bereits vor 2005 in der Vorbereitung des MELEZ-Festivals, ein Fest für das Ruhrgebiet, machen konnten. Sommer 2005 fand das MELEZ-Festival in der Jahrhunderthalle Bochum statt und die begeisterten Initiatoren und Organisatoren wollten das Festival fortführen, nur, wie so oft, gab es unterschiedliche Vorstellungen davon, wie das geschehen sollte. Die Details hierzu sind an anderer Stelle im KulturArchiv-Ruhr aufzuarbeiten und die Dokumente dafür zu sammeln und zu erörtern.

Der theoretische Reflex der Kulturorganisation im Ruhrgebiet, was ganz wesentlich auch die freie Kulturszene betraf, sollte, so die Anregung 2008 auch die Erfahrungen im MELEZ-Vorbereitungskreis betreffend in einem Kulturlabor geschehen. Die "Macher" sahen darin einen unnötigen Debattierclub und begegneten der Labor-Idee mit wenig Begeisterung und eher obstruktiv. Theoretische Betrachtungen konnten unnötig zu Diskussionen und Zerwürfnissen führen und das gemeinsame Handeln in der Organisation stören.

So erstarb die Initiative um ein Kulturlabor, der Versuch in diesem Kontext, ein MELEZ-Labor zu installieren, wurde durch Neuerungen in der Aussicht auf die Kulturhauptstadt 2010, abgewickelt. Es startete der 4. Zweig der Kulturhauptstadt "Stadt der Kulturen MELEZ 2010" unter Leitung von Asli Sevindim. Auch sie war wenig interessiert an einem reflektierenden Labor; der Zweck wurde ihr nicht ersichtlich. Das Jahr 2010 brauchte wenig Theorie, dafür aber gute und gut besuchte Veranstaltungen, die auch öffentlichkeitswirksam waren.

Die Idee, eine Reflexionsgrundlage zu schaffen und aus zeitlicher Distanz die Kulturarbeit in Politik und Verwaltung sowie in der Kulturszene besser zu betrachten, manifestiert sich nun, so die Hoffnung, mit dem KulturArchiv-Ruhr. Der Zweck ist wie der Zweck einer jeden Theorie sein sollte: Erkenntnisse durch Betrachtungen zu gewinnen, um die Praxis zu verbessern. Schließlich ging und geht es darum in der "Metropole Ruhr" den organischen Zusammenhang der Kulturszene herzustellen und zu stärken.

Das Archiv ist natürlich ein Work in Process. Es ist offen für Erweiterungen, Ergänzungen, Vorschläge und Dokumente unter den Rubriken, die uns eingereicht werden können. Bitte nehmen Sie dazu Kontakt mit uns auf! Unsere Email:


Hochgeladen am 27. März 2022 12:51